Freitag, 16. April 2010

Ohne Besteck und pannenfrei


Darf oder soll man in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgebrachte Lunchpakete verspeisen? Elwira S., Aarau

Es ist manchmal schon fast Komik, wenn man als Reisender mit anschauen muss, wie andere Menschen zwischen zwei Haltestellen ihr Mittagessen in sich hineindrücken. Wenn Sie Glück haben, schmatzen und schnaufen sie dabei bloss. Dümmer ist’s, wenn sie dazu noch tropfen und schmieren. Wer sich bewegt, verbrennt Kalorien und muss sich ernähren – vielleicht auch im Zug. Dafür gibt es Speisewagen. Und die Wägeli («Bier, Sandwich, Mineral!»), in denen aller­hand mehr oder minder Gesundes angeboten wird. 

Aber selbst beim grössten Hunger ge­ziemt es sich, Rücksicht gegenüber seinen Mitmenschen an den Tag zu legen. Das beginnt bei der Wahl der mitge­brachten Speisen. Heisser Food, der dampft und stark riecht, sollte auf dem Perron verzehrt werden. Ausserdem wäre es schön, wenn die Esswaren pannenfrei und ohne Besteck verzehrbar wären – ein Biberli oder ein Apfel erfüllt dieses Kriterium, ein mit saftigen Saucen durchtränktes Sandwich oder ein knackiger Salat aber nicht. 

Und ein Tipp für jene, die sich über Essende im Zug aufregen: Meckern Sie nicht, sondern sprechen Sie darüber.  Erzählen Sie am besten von einem wunderbaren Restaurant. Damit zeigen Sie ebenso schonungslos wir raffiniert, welchen Ort Sie für passend halten, ein ganzes Menü zu essen. En Guete, und gute Reise!

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